eine Richtungswahl soll diese Bundestagswahl angeblich gewesen sein. So zumindest wollte Armin Laschet sie gesehen wissen. Eine Richtungswahl war sie wohl nicht, wohl aber eine Generationenwahl. Schon vor der Abstimmung hatten viele junge Leute Christian Lindner zu ihrem Idol erkoren. Viele Kinder betrieben herzhaften Wahlkampf für die FDP in den Reihen ihrer eigenen Familien – sehr zur Verwunderung der Erwachsenen. In meiner Jugend wäre das nicht möglich gewesen, ohne als „Popper“ geächtet zu werden. Heute ist das anders. Heute hängt man sich Christian Lindner-Poster ins Jugendzimmer und wirkt auch noch cool dabei. Mein Sohn Caspar (17) berichtet:
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30.09.2021
Tech Briefing Aufmacher 29.09.
© Die neue Bundesregierung steht vor einem Berg ungelöster Aufgaben. Worauf sollte sie sich konzentrieren?
Guten Morgen Stefan Pfeiffer,

eine Richtungswahl soll diese Bundestagswahl angeblich gewesen sein. So zumindest wollte Armin Laschet sie gesehen wissen. Eine Richtungswahl war sie wohl nicht, wohl aber eine Generationenwahl.

Schon vor der Abstimmung hatten viele junge Leute Christian Lindner zu ihrem Idol erkoren. Viele Kinder betrieben herzhaften Wahlkampf für die FDP in den Reihen ihrer eigenen Familien – sehr zur Verwunderung der Erwachsenen. In meiner Jugend wäre das nicht möglich gewesen, ohne als „Popper“ geächtet zu werden. Heute ist das anders. Heute hängt man sich Christian Lindner-Poster ins Jugendzimmer und wirkt auch noch cool dabei. Mein Sohn Caspar (17) berichtet:

  In meiner Altersgruppe hat Christian Lindner Star-Status erlangt. Er ist zur Kultfigur geworden. “
Christian Lindner
Jugendidol Christian Lindner: Vorbild einer neuen Generation von Wählern © Christophe Gateau / DPA

Anekdotische Evidenz? Mehr als das. Belastbare Daten zeigen: SPD und CDU sind die Parteien der Alten, FDP und Grüne die Parteien der Jungen. Dass Christian Lindner und Annalena Baerbock samt Anhang nicht die stärksten Kräfte wurden, liegt einzig und alleine daran, dass meine Generation zu wenige Kinder in die Welt gesetzt hat. Hätte die Jugend die Mehrheit, säße die Jugend demnächst im Kanzleramt. Fortpflanzungs-Verweigerung als Strategie zum Machterhalt der älteren Generation sozusagen.

Annalena Baerbock und Robert Habeck
Polit-Paar Annalena Baerbock und Robert Habeck: Protagonisten einer besseren Welt © picture alliance/dpa | Christoph Soeder

Schauen wir auf die Zahlen von Infratest dimap, wie sie von der ARD veröffentlicht wurden:

 
Die wahre politische Grenze verläuft zwischen Jung und Alt
Verhalten bei der Bundestagswahl nach Altersgruppen unter 25 (links) und über 70 Jahren (rechts), in Prozent
Wahlverhalten U25 und Ü70
Infratest dimap, ARD
 

Links stehen die Wahlergebnisse der Menschen unter 25 Jahren, rechts die der Wählerinnen und Wähler über 70. Grüne und FDP sind die Volksparteien der Jungen, Union und SPD die Volksparteien der Alten. Bei wem die politische Zukunft liegt, bedarf keiner besonderen prognostischen Fähigkeiten.

Nicht weniger aufschlussreich sind die politischen Ansichten von Schülerinnen und Schülern. Die Initiative Juniorwahl lässt Schulen kurz vor der Erwachsenen-Wahl zur Urne schreiten – freiwillig, geheim und anonymisiert natürlich, genauso wie bei den Erwachsenen. Hier der Wahlausgang:

 
Wenn Kinder wählen könnten
Ergebnisse der Juniorwahl 2021, Bundestagswahl Zweitstimmen mit Gewinnen und Verlusten zu 2017
Juniorwahl - Wenn Kinder wählen könnten
Juniorwahl
 

Die Grünen sind in Schulen stärker als die SPD, und die Liberalen stärker als die Union. Das kann auf Dauer nichts Gutes für die Etablierten heißen. Und das hat nicht nur damit zu tun, dass junge Wähler meistens extremer denken als Erwachsene. Sie sortieren sich auch jetzt schon in ihre jeweiligen Lager ein. Bloß dass diese Lager jetzt gelb und grün statt rot und schwarz sind.

Gerade weil in Deutschland bei der Wahl so viel auf dem Spiel stand und weil sie erkennbar so knapp ausfallen würde, zog das Ereignis massive internationale Aufmerksamkeit auf sich. Hier die App-Aufmacherseiten der New York Times und Washington Post vom Sonntagmorgen:

Berichte über die Bundestagswahl in der New York Times und Washington Post
© New York Times und Washington Post

Beide Leitmedien kannten kein wichtigeres Thema als die Wahl in Deutschland. Vorbei sind die Zeiten, in denen deutsche Politik nur Germanisten an den Uni-Lehrstühlen interessierte. Heutzutage bewegen unsere innerdeutschen Familienangelegenheiten Millionen Menschen auf der ganzen Welt.

Warum ist das internationale Interesse so groß? Weil so viel von dieser Wahl abhängt. Schauen wir uns fünf Themen an, die für Deutschland als Schwungrad, Hauptfinanzier und Gewichtsriese Europas besonders schwerwiegend sind.

Wie auch immer die neue Bundesregierung nach den Koalitionsverhandlungen aussieht, sie hat viel zu tun. US-Präsident Joe Biden hat ein neues Zeitalter der Infrastruktur eingeläutet – ein „Age of Infrastructure”. Große Präsidenten wie Franklin D. Roosevelt lebten es ihm vor. Deutschland braucht genau die gleiche Medizin: die Erneuerung seiner technischen Lebensgrundlagen von unten bis nach oben.

1. Glasfaserausbau

Die meisten deutschen Haushalte sind noch immer über Telefonleitungen, also Kupferkabel oder Fernsehkabel, an das Internet angeschlossen – mit erbarmungswürdigen Übertragungsraten. Der Youtube-Channel Simplicissimus von Funk bringt es auf den Punkt:

  Die deutsche Breitband-Infrastruktur ist der Berliner Flughafen des Internets. “

Lange Zeit wurde in Deutschland darauf gesetzt, die bestehende Infrastruktur aufzurüsten, ohne Glasfaser bis in die Gebäude zu verlegen. Das Problem ist die letzte Meile. Glasfaserkabel reichen bis zum Verteilerkasten. Dahinter kommt nur noch Steinzeit-Kupfer. Factoring war ein Irrweg. Es kitzelt ein bisschen mehr Bandbreite heraus, reicht aber vorne und hinten nicht.

 
Lange Leitung, langsames Netz
Anteil von Glasfaseranschlüssen an allen stationären Breitbandanschlüssen in den Ländern der OECD im Dezember 2020
Schnelles Internet in Deutschland
 

Die neue Regierung muss schleunigst schnellere Netze schaffen – vorzugsweise mit marktwirtschaftlichen Mitteln.

2. Hochgeschwindigkeitszüge

Unsere Züge sind zu langsam. Wir zuckeln, während andere rasen. Japans Shinkansen ging bereits in den 1960er in Betrieb. Für die 515 Kilometer von Tokio nach Osaka brauchen die Japaner 2 Stunden und 25 Minuten. In Deutschland dauert es selbst mit dem ICE doppelt so lang.

 
Das Bahnland Deutschland ist weit abgehängt
Hochgeschwindigkeitsnetze (über 200km/h) im internationalen Vergleich
Hochgeschwindigkeitsnetze (über 200km/h) im internationalen Vergleich
UIC
 

In Spanien steht das zweitgrößte Highspeed-Netz der Welt. 630 Kilometer von Madrid nach Barcelona kosten nur drei Stunden Zeit. Frankreichs TGV schafft die 765 Kilometer von Paris von Marseille in drei Stunden und zehn Minuten. In Deutschland sind etwa zwei Stunden mehr fällig.

Wie auch der neue Verkehrsminister oder die neue Verkehrsministerin heißt: Ihm oder ihr kommt zu, sich aus dem Klein-Klein-Flickwerk der Gegenwart zu befreien, und stattdessen ehrgeizige Pläne aufzulegen. Einfach zu sagen: „Mehr Verkehr auf die Schiene” – das reicht nicht mehr. Es gilt, das altersschwache, konzeptionell überholte Konzept zu renovieren. Ohne dezidierte Trassen für eine neue Generation von Schnellzügen wird es nicht gehen.

3. E-Ladestationen

Das Henne-Ei-Problem kommt seiner Lösung endlich näher. Plötzlich boomt der Markt für Elektroautos, doch jetzt fehlen die Ladestationen.

 
Saftmangel als Prinzip: Deutschlands Schwäche beim Laden
Anzahl der Stationen je 100 Streckenkilometer im Vergleich 2020
Anzahl der Stationen ja 100 Streckenkilometer im Vergleich 2020
KBA, VDA, EAFO
 

Die Niederlande verfügten über 3,53 Ladestationen für Elektroautos pro 1.000 Einwohner. In Deutschland sind es nur 0,53. 2020 gab es in Deutschland durchschnittlich rund 2,2 Ladestationen für Elektroautos je 100 Kilometer Straße.

Erbarmungswürdig wenig verglichen mit den 15,2 Ladepunkten je 100 Kilometer Straße in Südkorea.

Die Elektro-Revolution auf den Straßen hat begonnen. Doch jetzt geht ihr der Saft aus. Es besteht höchster Handlungsbedarf für die neue Regierung in enger Abstimmung mit Ländern und Kommunen.

Podcast-Kachel Infrastruktur Deutschland
    Tech Briefing  
 von 
  Christoph Keese    
  Lena Waltle    
Age of Infrastructure: Was die neue Regierung tun muss
Im Female Founders Interview: Oviavo-Gründerin Jenny Saft über Familien-Anreize von Arbeitgebern
Podcast hören
34:40 vom 30.09.2021

Warum stimmen so viele junge Leute für FDP und Grüne? Weil sie möchten, dass Bewegung ins Land kommt. Angela Merkel konnte Krise. Sie veränderte die Gesellschaft. Doch Modernisierung von Infrastruktur, Technik und Verwaltung fielen ihr herunter wie eine Masche beim Stricken. Diese Themen interessierten sie nicht. Eine neue Generation gibt sich damit nicht mehr zufrieden.

Im Tech Briefing Podcast beschäftigen wir uns heute zusätzlich noch mit dem intelligenten Ausbau der Autobahnen und dem Ranking internationaler Top-Universitäten. Auch hier liegt vieles im Argen. Klicken Sie bitte hier, um sich das anzuhören.

Tech Briefing Input

Zu Gast im Interview der Female Founders Edition ist diese Woche Jenny Saft, Gründerin von Oviavo. Sie spricht mit Tech Briefing Co-Host Lina Behrens, Managing Director von Flying Health. Lina moderiert die monatliche Female Founders Edition im Wechsel mit Gesa Miczaika.

Jenny Safts Startup befeuert einen Trend, der in immer mehr Firmen um sich greift: Familienplanung zum Gegenstand von Personalarbeit zu machen. Warum – so die Grundidee – Frauen mit existenziellen Fragen wie Kinderplanung alleine lassen? Weshalb als Unternehmen jungen Paaren nicht hilfreich an der Seite stehen?

Podcast-Kachel Jenny Saft
Klicken Sie auf das Bild, um den Podcast zu hören.

Man spricht von „Family und Fertility Benefits“. Vor einem Jahrzehnt wäre es noch undenkbar gewesen, dass Arbeitgeber sich auf derart intimes Gebiet vorwagen. Heute hingegen gewinnen solche Anreizsysteme Bedeutung als Argument zum Gewinnen und Binden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Jenny Saft meint:

  Vor allem US-Tech-Unternehmen nutzen die Ressource Mensch und übernehmen Verantwortung. “

Oviavo unterstützt seine Klientel durch Beratung und Betreuung in allen Phasen der Familienplanung. Dazu gehört auch das sogenannte Social Freezing. Damit ist nichts anderes gemeint als das vorsorgliche Einfrieren von Eizellen. Zum Angebot gehören auch künstliche Befruchtung, Adoption und Leihmutterschaft.

  Langfristig wird ein Großteil der Bevölkerung Reproduktionsmedizin nutzen müssen. “

Bereits die Hälfte der großen US-Unternehmen bieten daher Fertility Benefits in irgendeiner Form. Da liegt es nahe, dass sich Unternehmen auch in Deutschland fragen müssen, was sie im War for Talent noch anbieten können, um den steigenden Ansprüchen gerecht zu werden. Was früher Massenarbeitslosigkeit war, ist heute die Jobschwemme. Die Alterspyramide steht auf der Spitze. So bleibt den vielen Alten wenig anderes übrig als den wenigen Jungen immer mehr Honig auf dem Weg ins Unternehmen auszulegen.

Auf einen vernünftigen Frauenanteil, glaubt Jenny Saft, werden Unternehmen nicht allein dadurch kommen, dass man sie gesetzlich dazu zwingt. Sondern vor allem dadurch, dass sich Firmen in die Lage ihrer Leute hineinversetzen und Angebote schaffen, die wirklich helfen. Strukturen und gesellschaftliches Bewusstsein verändern – darauf kommt es an. Das Interview mit Jenny Saft hören Sie hier im Tech Briefing Podcast.

Tech Briefing Prozessor

1. „Danke für die harte Arbeit” und „Muttis letzte Fahrt”: Angela Merkel reüssiert als Werbefigur der Tech-Branche

Angela Merkel auf einem Werbeplakat von Stepstone
Kompliment per Stepstone-Plakat: Darüber freut sie sich richtig © Eduard S. Dotsche via Twitter

„Never waste a good crisis”, hat Winston Churchill so schön gesagt und damit der ganzen Tech-Branche ein Lebensmotto beschert. In der Endphase der Bundestagswahl lebte der Satz in einer schönen Iteration auf: „Never waste the end of an era”. Stellen-Plattform Stepstone plakatierte großflächige Jobangebote für das Spitzenpersonal der Bundespolitik, allen voran für die Rentnerin-in-spe Angela Merkel. Ob UNO-Generalsekretärin oder EU-Kommissionspräsidentin wohl bei Stepstone ausgeschrieben werden? Auszuschließen ist das nicht.

Emmy Roller Werbung
© Emmy Roller

Noch frecher ging der Roller-Service Emmy zu Werke. Wer am Sonntag die App zum Roller-Leihen öffnete, fand dort eine Rabatt-Aktion unter dem Namen „Muttis letzte Fahrt”. Ein Berliner Roller hört auf den Namen Angela M., und wer ihn ergatterte, bekam 16 Freiminuten gutgeschrieben. Auf wessen Kosten? Daran ließ Emmy keinen Zweifel: Die gehen auf „Muttis Nacken”.

2. „Das Silicon Valley hat seinen Höhepunkt überschritten”: Wise-Gründer Taavet Hinrikus will Europa zu neuem Glanz führen

Taavet Hinrikus
Doppelgründer Taavet Hinrikus: Ein Händchen für Unicorns © Transferwise

Was Gründer Taavet Hinrikus in seinen 40 Lebensjahren geschafft hat, ist nicht vielen Menschen vergönnt. Mit Skype und dem Zahlungsdienstleister Wise (früher TransferWise) hob er zwei Mega-Erfolge aus der Taufe. Einen Teil seiner Erlöse aus den Anteilsverkäufen stellt er nun in den Dienst der europäischen Startup-Szene. Das Silicon Valley hält er für überhitzt, sozial gespalten und am Ende seiner Hochleistungsperiode. In rund 100 Startups hat Taavet Hinrikus laut Handelsblatt als Angel investiert. 80 davon sitzen in Europa.

Sein Beispiel zeigt einmal mehr, wie der Boom den Boom nährt: Ein Teil des Geldes aus Tech-Börsengängen und -Verkäufen fließt zurück in neue Gründungen und wird später weiter investiert. „Flying Wheel” heißt das in der blumigen Sprache der Startup-Branche.

3. Geld im Überfluss und Talent als Mangelware: Eine beispiellose Übernahmewelle erfasst Big Technology

An dieser Stelle sei einmal erwähnt: Es lohnt sich immer, das Handelsblatt zu lesen. Fast jeden Tag erscheinen dort interessante Daten und Fakten aus dem Tech-Universum. (Nein, wir sind weder verwandt noch verschwägert. Wir lesen es nur gern.) Diese Woche ist dem Handelsblatt eine Studie der Wirtschaftsdatenfirma Refinitiv in die Hände gefallen. Sie weist statistisch nach, dass Big Technology derzeit einen beispiellosen Kaufrausch durchlebt. Der Wert aller Übernahmen liegt in diesem Jahr mit 878 Milliarden Dollar schon 144 Prozent über dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Wahrscheinlich wird 2021 die Billionen-Grenze geknackt werden. Markante Transaktionen sind beispielsweise Nvidia / ARM, AMD / Xilinx, Cinven / Think Cell, SAP / Signavio und Salesforce / Slack.

 
Einkaufsrausch bei Big Technology
Wert aller Tech-Übernahmen in Mrd. US-Dollar
Wert aller Tech-Übernahmen in Mrd. US-Dollar
Handelsblatt, Refinitiv
 

4. Planet Lab flys Blue Origin: Satelliten ins Weltall zu schießen, ist aufregend. Selbst hinterher zu fliegen, noch aufregender

Chris Boshuizen und Glen de Vries
Chris Boshuizen (links) and Glen de Vries (rechts) © Blue Origin

Blue Origin, die Weltraum-Firma des Amazon-Gründers Jeff Bezos, hat ihren nächsten Flug angekündigt. Am Dienstag, 12. Oktober, startet die zweite zivil bemannte „New Shepard”-Mission seit dem Jungfernflug im Juli, an dem Jeff Bezos persönlich teilgenommen hatte. Mit an Bord werden diesmal Unternehmer sein, deren Firmen den Space-Boom maßgeblich mit anfeuern.

Chris Boshuizen war früher Ingenieur bei der NASA und gründete danach Planet Labs – jene inzwischen börsennotierte Firma, die mit einer eigenen Satelliten-Konstellation den größten Low-Orbit-Erdscanner der Welt betreibt. Mit dabei ist auch Glen de Vries, Gründer von Medidata Solutions und heute Vice Chair of Life Sciences and Healthcare bei Dassault Systèmes.

5. Aufgestiegen in die Oberliga der Massenmedien: TikTok knackt die Schwelle von einer Milliarde Nutzern.

TikTok-Star Charli D’Amelio
TikTok-Star Charli D’Amelio: In anderthalb Jahren auf 100 Millionen Follower © IMAGO / ZUMA Wire

TikTok, die besonders bei Jugendlichen beliebte Kurzvideo-Plattform, hat nach eigenem Bekunden die magische Schwelle von einer Milliarde Nutzerinnen und Nutzern übersprungen. Drei Milliarden Apps liegen heruntergeladen auf den Smartphones dieser Welt. Im Laufe der vergangenen 12 Monate kamen 300 Millionen aktive monatliche User hinzu. Dieser Erfolg wurde in nur fünf Jahren erreicht.

Vorläuferin Douyin wurde im September 2016 von Zhang Yiming, dem Gründer von ByteDance, erfunden. Zwischendurch hieß das Unternehmen musical.ly. Erst im August 2018 fand die Namensänderung zu TikTok statt. Welterfolge sind heute in kürzerer Zeit möglich als je zuvor in der Wirtschaftsgeschichte.

6. Technik für den Handel erlebt einen ungeahnten Boom. Über 80 Milliarden Dollar fließen dieses Jahr in Retail Tech

Retail Tech in einer Illustration des Newsletter Retail Brew
Besser handeln mit Technologie: Retail Tech in einer Illustration des Newsletter Retail Brew © Francis Scialabba / Retail Brew

Groß- und Einzelhandel zählen zu den umsatzstärksten Branchen der Welt. Zugleich aber sind sie auch geschlagen mit der weltgrößten Ladehemmung in Sachen Digitalisierung. Seit Jahren wetteifern Bauindustrie und Handel um den letzten Platz bei der digitalen Transformation ihrer Geschäftsmodelle. In den Ohren von Venture Capital-Investoren ist das Musik, denn je weiter eine Branche zurückliegt, desto mehr gibt es aufzuholen.

Die Marktforscher von CB Insights haben jetzt errechnet, dass in diesem Jahr rund 80 Milliarden Dollar in Retail-Tech Investitionen fließen werden. Damit ist dies einer der heißesten Sektoren der Welt. Unter anderem hat CB Insights bemerkt, dass die Erwähnung der Schlagworte „Inflation” und „Retail” in den Quartals-Analysten-Calls börsennotierter Unternehmen um den Faktor 7 gegenüber dem Vorjahr nach oben gesprungen sind. Der Handel muss riesige Herausforderungen bewältigen: neue Kaufgewohnheiten, stockender Nachschub, steigende Preise, hohes Umlaufvermögen. Technologie kann dabei helfen, diese Probleme zu lösen. Deswegen gehen die Investitionen in Retail Tech steil nach oben.

7. Alexa lernt Gehen. Besser gesagt: Rollen. Amazon stellt mit „Astro” seinen ersten Haushaltsroboter vor

Amazons Haushaltsroboter Astro
Amazons Haushaltsroboter Astro: Was kann ich für dich tun? © Amazon

Kein Zukunftsgemälde, kein Star Wars-Film, in dem keine Roboter vorkommen. In der real existierenden Welt spielen Roboter außerhalb von Fabriken bislang fast keine Rolle. Amazon wagt nun einen neuen Versuch, indem es Alexa, seiner elektronischen Helferin, Räder verleiht. Bei seiner jährlichen Produktpräsentation stellte der Konzern jetzt „Astro” vor. Das knuffig aussehende Gerät rollt durch den Haushalt und soll überall dort bereitstehen, wo Frauchen und Herrchen Befehle erteilen. Außerdem dient Astro als fahrende Alarmanlage und Babyphone. Eine Minimalausstattung an Funktionen also, der weitere jedoch folgen werden.

Alexa war bei ihrer Einführung verlacht und unterschätzt worden, mauserte sich dann aber bald zum Welterfolg. Klug könnte es daher für jeden von uns sein, den Astro nicht als Spielzeug abzutun, sondern Anwendungen für ihn zu programmieren.

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Tech in Deutschland: Wohin steuern wir?
Christoph Keese diskutiert mit vier Gästen über den Tech-Standort Deutschland.
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37:51 vom 19.09.2021

Und das war es schon für diese Woche. Ihnen einen starken, glücklichen Start in den Tag und in ein erfülltes Wochenende.

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